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Großgruppen moderien – Impulse und Anregungen

Jedes Jahr häufen sich insbesondere zu Jahresausklang und zu Jahresbeginn die Anfragen zur Moderation von Großgruppen. Großgruppen – für uns bei denkmodell heißt das, mehr als 20 Personen auf einer Tagung oder in einem Workshop, die moderiert werden wollen. Oft geht es dabei um einen Rückblick auf das vergangene Jahr oder die Strategieplanung für das nächste Jahr. In den letzten Wochen haben wir ein paar Impulse und Anregungen gesammelt, wie ihr Großgruppen abwechslungsreich und zielsicher moderieren könnt (vieles davon eignet sich übrigens auch für Kleingruppen). Natürlich ist diese Liste nicht abschließend und ich freuen über weitere Impulse von euch!

Klar und strukturiert.

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©denkmodell GmbH

Insbesondere in Großgruppen entsteht manchmal eine unbewegliche Teamdynamik, wenn Klarheit und Struktur der Moderation fehlen. Als Teilnehmende solcher Großgruppenveranstaltungen erlebe ich immer wieder, dass ich einfach mit anderen Teilnehmenden sitzen oder stehen bleibe, wenn es niemanden gibt, der sagt „Jetzt bitte im Foyer am Buffet bedienen“.
Daher ist es für uns als Moderator/innen immer wichtig anzusagen: Was wird jetzt gemacht? Wie lange? Wo? Und wo wird sich danach wieder getroffen. Gern während der einzelnen Phasen immer wieder die verbleibende Zeit durchsagen und Time Timer (eine Uhr, die die verbleibende Zeit anzeigt) im Raum verteilen, damit jede/r die Zeit auch eigenständig im Blick behalten kann!

Raumaufteilung und Arbeitsform.

Achtet insbesondere bei großen Gruppen auf eine sinnvolle Raumaufteilung im Moderationskonzept: Es wird schnell auch mal lauter – also muss für genug Platz gesorgt sein; Material und Aufgabenstellungen müssen stets verteilt sein; die Kleingruppen müssen immer wieder eingesammelt werden (wenn in verschiedenen Räumen arbeitend). Wir machen uns auf diesem Grund schon im Voraus Notizen, wo, wann welche Session stattfinden soll, welches Material und welches Set-Up (z.B. wie stehen die Stühle) etc. es dazu braucht. Ein Wechsel der Arbeitsform ist übrigens gerade bei Großgruppen sehr hilfreich, um Dynamik zu erzeugen. Plant die entsprechenden Umbauphasen genau ein und überlegt: Wer kann beim Umbau helfen?

Dokumentation mitdenken.

Moderation-Großgruppe
©denkmodell GmbH

Um im Anschluss an einen Workshop bei vielen Fotos möglichst große Einheitlichkeit herzustellen, empfehlen wir, für jede Aufgabe bzw. für jedes Thema bestimmte Farbcodes für die zu verwendenden Materialien festzulegen (z.B. in jeder Kleingruppe gelbe Post-Its bei Frage 1, blaue bei Frage 2, etc.). So behaltet ihr selbst aber auch eure Teilnehmenden einfacher den Überblick.
Die farbliche Codierung hat auch für die Teilnehmenden den Vorteil, dass sie eigene Aspekte schneller mit denen von anderen Gruppen vergleichen können, eine visuelle Unterstützung sozusagen.
Außerdem empfehlen wir bei mehreren Kleingruppen an eine Ecke des Pinboards / Flipcharts / Whiteboards o.ä. den Kleingruppennamen bzw. eine Nummerierung anzuheften – diese dann einfach abfotografieren, so fällt das Sortieren der Fotos im Nachhinein einfacher. Und denkt daran: Kein Pinnboard, keine Flipchart ohne Überschrift!

Stimmungsabfragen.

Manche Großgruppen lieben Diskussionen. Oft kommt es vor, dass unvorhergesehene Themen während des Workshops auftauchen, bei denen unklar ist, ob sie nur für einen Teil oder für die Gesamtgruppe relevant sind. Um bei der Moderation einen besseren Blick dafür zu bekommen, ob tatsächlich Energie für ein Thema da ist, kann eine schnelle Daumenabfrage helfen (z.B. könnte Daumen hoch dann heißen, interessiert mich brennend; Daumen runter – bitte nicht; Daumen in der Mitte – können wir drüber reden, es gibt aber gerade auch andere Themen).

Tuschelgruppen.

Um möglichst alle Teilnehmenden – auch eher introvertierte – zu involvieren, beginnen wir bei manchen Themen zunächst mit sogenannten Tuschelgruppen. Das heißt, zwei bis vier Personen schließen sich zu einer Kleingruppe zusammen und diskutieren – meist anhand von Leitfragen – ein Thema vor. Die Erkenntnisse werden dann im Plenum zusammengetragen. So hat sich schon mal jede/r Teilnehmende über das Thema Gedanken gemacht und wichtige Punkte einbringen können.

Teilnehmende schnell in Aktion bringen.

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Generell gilt: Bringt – gerade auch bei Großgruppen – die Teilnehmenden schnell in Aktion und ins Sprechen. Wer erst einmal 45 Minuten nur zuhört, verliert schnell die Lust auf die gemeinsame Arbeit. Je nachdem, wie gut sich eine Gruppe kennt, empfehlen wir deshalb unterschiedliche Check-Ins. Bei sich sehr unbekannten Gruppen beginnen wir oft mit Stellübungen am Anfang des Workshops (z.B. stellen sich alle eine Landkarte auf dem Boden vor und verteilen sich entsprechend nach Herkunftsort auf). Diese Methode eignet sich übrigens auch für sehr große Gruppen besonders gut. Eine andere Möglichkeit ist es, zu Beginn zwei Leitfragen in die Runde zu geben und die Antwortzeit/-länge zu begrenzen (z.B. „bitte einen Satz pro Person“).

Wie oben bereits erwähnt: Bei diesen Impulsen handelt es sich um keine abschließende Liste. Weitere Anregungen gern via Mail.

Dieser Blogbeitrag erschien zuerst auf denkmodell.de.

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